Archaische Moderne - Elf Bauten im Burgenland 1960-2010
Aus der Reihe "panopticon - alles, was wir sehen"
PublikationArchitektur im österreichischen Burgenland, die moderne wie archaische Motive aufgreift und zu einer eigenen Mischung verschmilzt. Abseits von anonymen Bauten und einst malerischen Ortsbildern haben renommierte österreichische Architekten der Nachkriegszeit im Burgenland ihre Spuren hinterlassen. Es handelt sich um verstreute Importe unterschiedlicher Typologie und Nutzung, die bis heute weit über das Land hinaus einflussreich geblieben sind.
»Wir sind alle hingepilgert – dieses Wort trifft es am besten mit seiner spirituellen Bedeutung: Die Qualität eint diese Häuser, so unterschiedlich sie sind.« So Klaus Jürgen Bauer in einem Gespräch mit ArchitektInnen aus dem Buch Archaische Moderne. Elf Bauten im Burgenland 1960–2010. Der Publikation ist diese Ausstellung gewidmet.
Vor einem halben Jahrhundert war Roland Rainer noch von der anonymen Baukultur des Landes fasziniert und veröffentlichte das Buch Anonymes Bauen Nordburgenland. Heute ist es ein Standardwerk. Seither wird über Ortsbildpflege, Gebäudesanierung und alte Dorfstrukturen breit diskutiert – auch wenn noch immer wirtschaftliche Überlegungen gegen architektonische ausgespielt werden. Viele der Fotografien, die seinem Buch Atmosphäre verleihen, sind leider Zeugnis einer verlorenen Baukultur geworden.
Abseits dieser bäuerlichen Bauten und gewachsenen Dorftexturen haben aber auch bedeutende österreichische Architekten im Burgenland ihre Spuren hinterlassen. Es handelt sich um verstreute Architekturimporte unterschiedlicher Typologie und Nutzung, die bis heute weit über das Land hinaus einflussreich geblieben und zwischen 1960 und 2010 entstanden sind. Verstreut in einzelnen Architekten-Monografien publiziert, wird ihnen nun ein eigenes Buch gewidmet, das sie gemeinsam in einer Art Atlas des »Architekturraums Burgenland« zeigt.
Eine Fotostrecke des Wiener Fotografen Nikolaus Korab dokumentiert den gegenwärtigen Zustand der Bauten, nähert sich ihnen zu allen Jahreszeiten und stellt ihre Einbettung in Landschaft und Kulturraum dar. In der Ausstellung wird jedes Gebäude durch zwei ausgewählte Aufnahmen vorgestellt. Gebäudebiografien des Architekturpublizisten Otto Kapfinger und viele erstmals veröffentliche Archivmaterialien begleiten die bildliche Dokumentation im Buch. Christian Reder, der als Weggefährte von Architekten und Künstlern im Burgenland eine zweite Heimat gefunden hat, beschreibt Hintergründe dieses Phänomens und schildert die magische Anziehungskraft des ehemaligen Landes am Eisernen Vorhang.
Heute stellt sich uns die Frage nach Erhalt und Wert dieses zweiten architektonischen Schatzes – vor der Gefahr neuerlichen Verlustes und als Anregung für die zeitgenössische Architektur.
Herausgegeben vom Architektur Raumburgenland, 2015.
Für den Inhalt verantwortlich Architektur Raumburgenland.
Geschäftsführung: Heinz Gerbl, Kurator: Klaus-Jürgen Bauer
Grafik: Atelier Unterkircher Jankoschek
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