Zielsetzungen des Vereines
Ziel und Anliegen des Vereines ist es, die zeitgenössische Architektur zu propagieren und dazu Aufklärungs- und Vermittlungsarbeit in den befassten Gremien und in der Öffentlichkeit zu leisten. Unter dem Motto Architektur Raumburgenland versucht man, die Kommunikation zwischen Architekten und Bauherrn, Bürgern und Baumeistern zu verbessern, um neues Bauen mehr als bisher zu ermöglichen.
Zeitgenössische Baukunst ist im Burgenland ein Randphänomen, ein Minderheitenprogramm unter anderen. Dem steht die historische, baukulturelle Besonderheit des Landes gegenüber: die Eigenarten des pannonischen Klimas, der Flora und Fauna, des Lichtes; die anonymen, dörflich-ruralen Siedlungsstrukturen, die bis in die jüngste Vergangenheit eine in Europa selten gewordene Einheit von Wirtschafts- und Flurformen, von elementaren Siedlungsweisen und Bautypologien repräsentierten. Die Ungleichzeitigkeit dieser Ensembles, ihrer Rückständigkeit in gleichsam vorindustrieller Harmonie, war und ist eine Qualität des Mangels, der Unfreiheit, der Langsamkeit, und war gerade dadurch für eine Überformung durch schnellen Fortschritt extrem verletzlich.
Die Bauqualitäten dieser Region wurden – wie alle regionale Kultur – von außen entdeckt, von Kunsthistorikern, Architekten, Denkmalpflegern, Künstlern u.a. aus der Großstadt. Ihre seit den frühen 60er Jahren einsetzenden Initiativen zur Bewahrung und Revitalisierung erzielten punktuelle Erfolge. In der Breite führten sie – wie in vielen anderen Regionen – eher zum Missverständnis des rein formalen, restaurativen Ortsbildschutzes. Eine fundierte fachliche Auseinandersetzung mit dem Strukturwandel der Dörfer – jenseits von Stilfragen- zu beginnen und fruchtbar zu machen, das war von Beginn an auch zentrales Arbeitsthema des Architektur Raumburgenland.
Im Namen des Vorstands,
Architekt Mag. Tom Fichtner
Obmann Architektur Raumburgenland