UMBAUHOF
PILOTPROJEKTPop-up #1 Strem 04.05.2024
Pop-up #2 Eisenstadt 24.05.2024
Projektpräsentation und Ausstellungseröffnung 07.06.
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Um das hiesige Bautreiben zu einem bewussteren und ökologischeren Ressourceneinsatz zu bewegen, initiierte der ARCHITEKTUR RAUMBURGENLAND mit asphalt / kollektiv für architektur im Rahmen der Architekturtage 2024 den UMBAUHOF, der die Wiederverwendung von Bauteilen fördern und Bauabfälle reduzieren soll: Anstatt im Baumarkt neue Materialien zu kaufen und am Müllplatz alte zu entsorgen, sollen im UMBAUHOF gebrauchte Bauteile und Materialien gesammelt, getrennt, sortiert, aufbereitet und zur Entnahme angeboten werden.
Durch die lokale, öffentliche Stelle soll die Wiederverwendung von Materialien und Bauteilen den Bewohner:innen einfach ermöglicht werden und die öffentliche Hand Vorbild der Kreislaufwirtschaft werden. Ausgewählte Bauhöfe und Altstoffsammelzentren im Burgenland wurden für jeweils einen Tag zu einem Pop-Up-Umbauhof. Mit diesen ist asphalt / kollektiv für architektur in die direkte Auseinandersetzung mit dem Abfallkreislauf gegangen und hat Möglichkeiten der Wiederverwendung von Material untersucht, aktuelle Prozesse in Frage gestellt und Szenarien formuliert.
Die Umbauhof- Pop-Ups sind als prozesshafter, analytischer Startpunkt zu verstehen. Pop-Ups entstanden in Strem und in Eisenstadt, wo in den dortigen Abfallsammelstellen das Kollektiv performativ die Rückführung von Bauteilen am Ende der Stoffkreisläufe simulierte und austestete, Bauteile entgegen nahm, diese filterte, katalogisierte, aufbereitete und mit Besucher:innen der Abfallsammelstellen ins Gespräch trat, um mit Oral History mehr über die Stoffkreisläufe zu erfahren und gleichzeitig die Themen des zirkulären Bauens der hiesigen Bevölkerung zu vermitteln.
Das Projekt wurde in der Vorbereitung und Umsetzung von Andrea Kessler / Materialnomaden – Pionierin in Sachen der Bauteilwiederverwendung – begleitet. Mag. Schlögl des Burgenländischen Müllverbands stand beratend zur Seite.
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Im Zuge der Projektpräsentation am 07.06. in der Architekturgalerie in Eisenstadt wurde ebenso die gleichnamige Ausstellung eröffnet. Im Rahmen dieser sprachen Architektin Connie Herzog (lostinarchitecture, Vorstandsmitglied Architektur Raumburgenland), Gemeinderätin in Eisenstadt Ruth Klinger-Zechmeister, Andrea Kessler (Materialnomaden), Alfred Handschuh (BMV) sowie asphalt / Kollektiv für Architektur über die Notwendigkeit kanalisierter Bauteilrückführungen und die Bedeutung der Vermittlung von Wertstoffen in diesem Zusammenhang.
Die Ausstellung, die bis zum 21.07.2024. in der Architekturgalerie zu sehen war, zeigte den Prozess und die Dokumentation dieser Reallabore. Als „Schaulager“ konzipiert, wurden durch die Zurschaustellung exemplarischer wiederverwertbarer Bauteile und Materialien die komplexen Zusammenhänge hinter den Abläufen des zirkulären Bauens mit Sammeln, Sortieren, Aufbereiten und Wiederverwendung vermittelt.
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Verf.: Nikolaus Gartner